Möchten Sie die istrischen Ortschaften entlang der römischen Straße kennenlernen, die einst Pula und Liburnia verband? Dann wählen Sie den Weg „Flanatica“ und beginnen Sie die Fahrt von Marčana aus – einem etwa 15 Kilometer von Pula entfernten Dorf mit etwas mehr als 1000 Einwohnern. Marčana, das auf den Fundamenten einer vorhistorischen Festung und einer antiken Siedlung entstand, wurde im Mittelalter von schweren Epidemien heimgesucht, so dass sich hier unter venezianischer Herrschaft, zur Neubesiedlung des Dorfes, im 16. Jh. fast 200 Familien aus Griechenland und später aus Dalmatien ansiedelten.
Sie werden beim Befahren diese Straße feststellen, dass in dieser Ortschaft eine ländliche Architektur vorherrscht, hauptsächlich mit einer Reihe Familienhäusern, gepflegten Gärten und Feldern, wobei die alte Schule mit Uhr als hervorhebendes Gebäude sowie eine Zisterne mit zwei Brunnen in der Ortsmitte, eine Ausnahme darstellen. Fahren Sie weiter in Richtung Krnica, einer kleinen 300-Seelengemeinde. Sie liegt auf einer Anhöhe von 195 m ü.d.M., wobei ihre Geschichte ähnlich der von Marčana ist, da sie, geschwächt durch verschiedene Epidemien im 16. Jahrundert, von zahlreichen aus der Umgebung von Zadar angereisten Familien, erneuert und besiedelt wurde. Bei der Fahrt durch Krnica, müssen Sie unbedingt einen Blick auf das schöne Gebäude mit Barockelementen und auf die St. Rochus-Pfarrkirche aus dem Jahr 1631 werfen. Wenn Sie Hunger haben, fahren Sie zum Meer hinunter und entdecken Sie im sogen. Krnički Porat, warum gesagt wird, dass es an diesem Ort die besten Scampi an der Adria gibt. Wir verlassen Krnica und es geht weiter nach Rakalj. Dieser Ort entstand an der Westküste der Bucht von Raša, einige Kilometer vom Meer entfernt. Rakalj wird bereits im 12. Jh. erwähnt und war in der Vergangenheit am meisten durch das traditionelle in Istrien verbreitete Töpferhandwerk (Gefäße aus gebranntem Ton) bekannt.
Durch diese Ortschaft fahrend, werden sie bemerken, dass alle Steinhäuser, von welcher Seite aus Sie vom kleinen Stadtplatz mit dem schönen Palast Loredan weiterfahren, von beiden Seiten ihrer Eisentüren Türstöcke mit für diese Gegend typischen eingekerbten Rhomboiden besitzen. Außer der Mariä-Geburt-Pfarrkirche auf dem Friedhof aus dem 15. Jh., mit einer schönen gotischen, steinernen Custodia mit zwei Engeln aus dem Jahr 1425, versäumen Sie auf keinen Fall, in Rakalj die kleine St. Agnes-Kirche zu besuchen, die sich etwas weiter von der Ortschaft entfernt befindet und an einer absolut majestätischen Stelle errichtet wurde, von der aus sich ein einzigartiger Blick auf die Kvarner-Bucht und die Inseln darbietet. Vereinsamt auf einem Felsen oberhalb der Bucht von Raša, umgeben von zwei Zypressen, inmitten duftender Salbei- und Immortelle-Büsche, neben der Ruine des Schutzwalls einer alten nahe gelegenen Burg, stellt die St. Agnes-Kirche definitiv eines der schönsten Anblicke in ganz Istrien dar und eine jener archetypischen Stellen, die sich noch lange nach der Besichtigung in unsere Erinnerungen eingraben. Gestärkt durch den kräftigen Duft aromatischer Kräuter, geht es weiter über Hrboki und Divšići zurück nach Marčana, von wo aus Ihr Abenteuer Flanatica auch begann.